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Schweizer Geschichte

Eiszeiten, Gletscher und Findlinge

   

Im letzten Teil der Periode des Quartär (seit etwa 600'000 Jahren) treten weltweit grosse langsame Klimaschwankungen auf. Mehrere extreme Käteperioden (Eiszeiten) wechselten mit warmen Zwischeneiszeiten ab. Die einzelnen Eiszeiten und Zwischeneiszeiten dauerten jeweils mehrere 10'000 Jahre. Wir leben heute in einer Zwischeneiszeit.


Gletscher gestalteten die Schweizer Landschaft

In der jüngsten erdgeschichtliche Periode, dem seit rund 2 Millionen Jahren andauernden Quartär hobelten riesige Gletscher U-förmige Täler und Seebecken aus und Bäche und Flüsse gruben sich V-förmig immer tiefer ein. Wind und Wasser tragen seither im Zeitlupentempo die aufgefalteten Gebirge Millimeter um Millimeter wieder ab (Erosion).

Eiszeiten im Alpenraum

Die vier im Alpenraum wesentlichen Eiszeiten werden nach Nebenflüssen der Donau und Isar benannt:

  1. Günz 600'000 - 540'000
  2. Mindel 480'000 - 430'000
  3. Riß 240'000 - 180'000
  4. Würm 120'000 - 10'000
    Karte der Gletscherausdehnung (ETH Zürich)

Morteratschgletscher heutige Ausdehnung
    Foto © R. Zwahlen Jud Während der Eiszeiten waren jeweils der grösste Teil der heutigen Schweiz und grosse Teile Österreichs ebenso wie Nordeuropa (England, Irland, Skandinavien, Norddeutschland bis zu den Mittelgebirgen, Polen) mit Eis (Gletschern) bedeckt, das in den Alpentälern 500 - 1200 Meter dick war. Dadurch wurde viel Wasser gebunden und der Meeresspiegel lag bis zu 90 m tiefer als heute, sodass die Küsten z.T. weit vorgeschoben waren. Man vermutet, dass die Ureinwohner Amerikas während der letzten Eiszeit um etwa 16000 v. Chr. über eine so entstandene Landbrücke von Sibirien nach Alaska gelangt sind oder dass sie dabei wenigstens nur eine geringe Strecke auf dem Meer zurücklegen mussten. Jede Eiszeit und auch die dazwischen liegenden Zwischeneiszeiten dauerten mehrere zehntausend Jahre.

Moränen, Findlinge und Gletschertöpfe

Gletschertopf und Findlinge im Gletschergarten Luzern Die Eismassen der Gletscher schoben gewaltige Geröllmassen vor sich her und lagerten sie an den Seiten (Seitenmoränen) und am Ende der Gletscherzunge (Stirnmoräne) ab. Viele Hügel des schweizerischen Mittellandes sind Überreste solcher Moränen. Teilweise werden sie zur Gewinnung von Kies genutzt. Aber auch grössere Gesteinsbrocken wurden mitgeschleppt und blieben nach dem Rückgang der Gletscher als Findlinge (erratische Blöcke) liegen. An einzelnen Stellen, z.B. im Gletschergarten Luzern schliffen Wirbel aus sandhaltigem Gletscherwasser auch sogenannte Gletschertöpfe aus.

Rheinfall bei Neuhausen SH  Foto © M. Jud Auch der Rheinfall bei Neuhausen SH entstand während der letzten Eiszeit. Die Gletscher verändern sich auch heute noch! Zwischen 1540 und 1850 n. Chr. war das Klima deutlich kälter, man spricht von der Kleinen Eiszeit. In den letzten hundert Jahren sind die Gletscher infolge der globalen Erwärmung dramatisch zurückgegangen.


In den nicht mit Eis bedeckten Gebieten konnten die Menschen, wenn auch unter erschwerten Bedingungen (allgemeine Käte) überleben. Darüber mehr im nächsten Kapitel: Steinzeit.



Literatur und Links zu Eiszeiten, Gletschern und Findlingen:



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